Ein Vitamin D-Mangel ist ein Risikofaktor für zahlreiche Erkrankungen. Dies trifft nach den neuen Studienergebnissen von Schmitt und Kollegen vor allem bei Frauen nach der Menopause zu. Die Wissenschaftler untersuchten in einer Querschnittsstudie den 25-Hydroxy-Vitamin D-Spiegel sowie zahlreiche weitere Parameter von 463 Frauen zwischen 45-75 Jahren. Die Frauen hatten keine kardiovaskulären Erkrankungen und nahmen keine Vitamin D-Ergänzungen ein.
Ergebnisse
Jeweils ein Drittel der Frauen hatte einen Vitamin D-Mangel (<20 ng/ml), eine Vitamin D-Unterversorgung (20-29 ng/ml) oder war ausreichend versorgt (≥ 30 ng/ml). Im Vergleich zu den ausreichend Versorgten hatten Frauen mit einem Vitamin D-Mangel oder unzureichender Versorgung höhere Gesamtcholesterin-, Triglycerid-, Insulin- und HOMA-IR-Spiegel. 57,8 % der Frauen mit einem Vitamin D-Mangel oder unzureichenden Vitamin D-Spiegeln hatten gleichzeitig ein metabolisches Syndrom. Von den ausreichend Versorgten wiesen dies nur 39,8 % auf. Somit erhöhte sich das Risiko für ein metabolisches Syndrom in der Postmenopause um 90 %, wenn ein nicht ausreichender Vitamin D-Status vorlag. Das Risiko für hohe Triglyceridwerte stieg um 55 % und für niedrige HDL-Cholesterinwerte um 60 %.
Zusammenfassung
Ein Vitamin D-Mangel erhöht bei postmenopausalen Frauen das Risiko für das metabolische Syndrom und hohe Blutfettwerte.
Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)
Schmitt EB, Nahas-Neto J, Bueloni-Dias F, Poloni PF, Orsatti CL, Petri Nahas EA.
Vitamin D deficiency is associated with metabolic syndrome in postmenopausal women.
Maturitas
1/2018; 107: 97-102.